Ein Beitrag aus dem LexiKalk
Auch in Kalk war der Nationalsozialismus Alltag. Politische und rassistische Verfolgung, Zwangsarbeit, Unterdrückung aber auch Kriegszerstörungen gehörten zum täglichen Leben. Vor der NS-Zeit lagen die Wahlergebnisse für die NSDAP unter denen der Gesamtstadt Köln. Das war in allen Arbeitervierteln so. Die Basis der Nazis lag in den bürgerlichen Vierteln. Nach der Machtübertragung schaffte es die NSDAP auch in Kalk ihre Macht durchzusetzen und zu stabilisieren. Die wenigen Menschen, die widerstanden, wurden verfolgt und ermordet. Zuerst wurden Sinti und Roma aus Kalk ausgegrenzt und im Mai 1940 in die Konzentrationslager gebracht, um sie umzubringen. Ihnen folgten im Herbst 1941 die Juden.
Zwangsarbeit gehörte zum Straßenbild Kalks. Das größte Zwangsarbeiterlager in Köln war auf dem Reichsbahn-Verschiebebahnhof in Kalk mit über 1.100 verschleppten Menschen. Auch die großen Werke wie KHD und CFK hatten eigene Zwangsarbeiterlager. Ohne diese Menschen hätten die Kriegsproduktion und die Infrastruktur nicht aufrecht erhalten werden können. Kalk wurde zu 80 Prozent im Krieg zerstört, insbesondere die Wohngebiete waren betroffen. Ein unter Lebensgefahr gemachtes Foto eines Kalker Anwohners dokumentiert, wie der Schutt an der Kalker Hauptstraße durch KZ-Häftlinge geräumt wurde. Das Kriegsende war auch in Kalk eine Befreiung vom Faschismus.