Ein Beitrag aus dem LexiKalk
Die Bevölkerungsentwicklung in Kalk/Humboldt-Gremberg ist unmittelbar mit der Industrialisierung verknüpft. Lebten Mitte des 19. Jahrhunderts gerade einmal 200 Menschen in Kalk, so waren dies 1871 schon über 5.100 Einwohner. 1895 zählte Kalk über 15.500 EW, 1905 wuchs die Zahl auf rd. 25.500 an. Industriell war Kalk geprägt durch metallverarbeitende und chemische Betriebe, zum Teil mit weltweiter Bedeutung. Der ab Mitte der 1980er Jahre einsetzende industrielle Niedergang führte zu einem umfassenden „Fabriksterben“. Heute besteht in Kalk kein einziger Produktionsstandort mehr. Der Strukturwandel betrifft ebenso die Bevölkerung. Vormals durch eine überwiegende (Fach)Arbeiterschaft geprägt, zeigt sich heute eine deutlich andere Bevölkerungsmischung. Angaben des Stat. Jahrbuchs 2016: in Kalk leben 12.474 Haushalte mit 39.118 Einwohnern auf einer Fläche von 297 ha. 12.854 Menschen sind sozialversicherungs-pflichtig beschäftigt; die Arbeitslosenquote beträgt fast 16 %. Knapp über 36 % der Bevölkerung bezieht Leistungen nach SGB II. Rd. 14 000 Einwohner haben einen Migrationshintergrund; das sind 60 % der Wohnbevölkerung. Die größte Gruppe bilden Türken (5.846 EW) gefolgt von Italienern (2.053 EW). 4.251 Menschen sind evangelisch, 12.057 katholisch, 22.810 sind Moslems oder gehören einer anderen Religionsgemeinschaft an.