K = Küppers Karl

Ein Beitrag aus dem LexiKalk

Der 1905 in Düsseldorf geborene Karl Küpper hat die meiste Zeit seines Lebens in Köln-Kalk zugebracht, fast ununterbrochen von 1915 bis zu seinem Tod 1970. Als Buchdrucker- und Schriftsetzermeister lebte er ab seit 1930 von seinen Auftritten als Büttenredner. Er ging wieder zurück zu den lange vergessenen Wurzeln des Karnevals, nämlich die Oberen, die Obrigkeit, die Herrschenden durch den Kakao zu ziehen. Dies behielt er auch in der Nazizeit bei. So blieb es nicht aus, dass er aneckte. Zuerst gab es verbale Angriffe, dann tätliche durch die Gestapo. Als das nichts half, wurde er verhaftet und kam in die berüchtigten Zellen der Gestapo-Zentrale im EL-DE-Haus. Wegen seiner Popularität musste man ihn nach zehn Tagen wieder freilassen. Aber er gab nicht auf. Wieder und wieder verhöhnte er den Hitlergruß, verhöhnte die Nazi-Größen und ihre Organisationen. So erteilte man ihm nach einem Auftritt im Sommer 1939 ein lebenslanges Redeverbot. Als er sich nicht daran hielt, drohte 1940 die Verhaftung. Er entging nur knapp dem KZ durch seine Meldung zur Wehrmacht. Die setzte ihn sofort in der Truppenbetreuung ein, die Wehrmacht kümmerte sich nicht um Urteile der zivilen Gerichte.

Nach dem Krieg machte Küpper weiter mit seiner Kritik an den Oberen. Er kam deshalb nicht in den Rundfunk und ins Fernsehen. 1971 bekam er sogar wegen seiner Reden ein Jahr Berufsverbot. Nach langem Zögern entschloss sich die Stadt Köln aufgrund der öffentlichen Diskussion ihm endlich in Köln einen Platz zu widmen. An der Kalker Hauptstraße 215 erinnert eine Plakette an die Kneipe bei Küppers Karl, die er dort bis 1970 betrieb.

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