Ein Beitrag aus dem LexiKalk
Kalk war lange Jahrhunderte katholisch. Erst 1831 ist der erste evangelische Einwohner in Kalk dokumentiert. Bis 1858 war die Zahl der Protestanten auf 100 angewachsen. Dies war der beginnenden Industrieansiedlung in Kalk geschuldet, die insbesondere Menschen aus den östlichen Provinzen Preußens anzog und die waren zumeist evangelisch. Betreut wurden sie durch die Gemeinde von Deutz und deren Pfarrer. 1873 erhielten die Kalkar Protestanten einen eigenen Vikar. Friedrich Martin Vietor wurde nun ihr Seelsorger. Die Fabrikanten Dr. Hermann Grüneberg und Fritz Vorster sowie der Brauereibesitzer Albert Sünner unterstützen die Gemeinde finanziell, so dass sie ein Pfarrhaus und einen eigenen Betsaal erhielten.
1877 lebten in Kalk schon rund 1.300 Protestanten, das war ein Anteil von 16 Prozent an der Kalkar Bevölkerung. Nun wurde Kalk zur selbständigen Pfarrei erhoben und bekam einen eigenen Pfarrer, eben Friedrich Martin Vietor und ein eigenes Presbyterium. Pfarrer Vietor setzte alles dran, eine eigene Kirche zu bekommen. 1878 war es so weit, die neue Presbyterkirche wurde eingeweiht. Sie stand an der Vietorstraße – damals noch Victoriastraße – wo sich heute die Köln Arkaden befinden. Nach der Zerstörung wurde die Kirche auf Betreiben der CFK, die dieses Gelände zur Erweiterung ihrer chemischen Fabrik benötigten. Sie spendeten dafür Geld und Grundstück für den Neubau der Jesus-Christus-Kirche an der Steinmetzstraße. Das nächste große Projekt war der Bau eines evangelischen Krankenhauses. 1904 war es soweit. Ein neues Krankenhaus wurde an der heutigen Buchforststraße erbaut. Es war damals das modernste Krankenhaus im Rheinland mit dem ersten „Röntgenkabinett. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es durch einen Neubau an der gleichen Stelle ersetzt.
Als Folge der aktuellen Bevölkerungsentwicklung wurde die Evangelische Gemeinde Kalk mit einer Gemeinde des Nachbarvororts Humboldt zusammengeschlossen und heißt nun Evangelische Kirchengemeinde Kalk – Humboldt. Zwei Gotteshäuser, die Jesus Christus-Kirche an der Steinmetzstraße und das Gustav-Adolf-Haus an der Hachenburger Straße stehen der vereinigten Gemeinde zur Verfügung. Darüber hinaus wird auch das Evangelische Krankenhaus in Kalk von der Gemeinde seelsorgerisch betreut. Eine Kindertagesstätte, die Seniorenbetreuung und ein Projekt in Ägypten runden das bunte Bild dieser lebendigen Gemeinde ab.
Kontakt Kalk: ga-kalk(at)kirche-koeln.de