Ein Beitrag aus dem LexiKalk
Zum Dank für die Errettung von der Pest ließ der Deutzer Prälat Andreas Steprath 1666 in Kalk eine Kapelle errichten. Geweiht wurde die Kapelle ein Jahr später. In dieser Kapelle wurde die seit 1423 in einem Heiligenhäuschen an der gleichen Stelle befindliche Pieta, eine Holzfigur, die trauernde Maria mit dem toten Jesus im Arm abbildend, aufgestellt. Ab 1710 gab es Wallfahrten hierher, die im 18. Jahrhundert auf bis zu 13.000 Pilger anwuchsen. Diese Kapelle wurde 1856 zur Pfarrkirche der nun selbständigen katholischen Gemeinde von Kalk. Durch das Anwachsen von Kalk wurde die Kapelle bald zu klein und so wurde 1867 die danebenstehende Kirche St. Marien gebaut und geweiht.
1932 entstand die selbständige Männerwallfahrt zur Kapelle, die heute noch begangen wird. Die Kapelle wurde in der Nazi-Zeit zum Ort des stillen Protestes gegen die Nazis. So nahmen 1939 25.000 Männer an dieser Wallfahrt teil, die ab Kriegsbeginn von den Nazis verboten wurde.
Am 8. August 1941 wurde die Kapelle von einer der ersten Bomben auf Kalk zerstört, aber die Pieta blieb unzerstört. Nach 1945 wurde die Kapelle neu gebaut und ihr Standort ein wenig zur Seite gerückt. Die historische Pieta hatte nun wieder ein Zuhause. Bis heute ist die Kapelle das Wahrzeichen von Kalk, man findet sie deshalb auch im Wappen des Vororts.