Ein Beitrag aus dem LexiKalk
Als die Kalker Kapelle für die katholische Gemeinde zu klein wurde, erbaute man die neue Kirche St. Marien, die 1867 geweiht wurde. Ein Großteil der Kosten konnte durch Geld- und Sachspenden aufgebracht werden. Der Entwurf des neugotischen Backsteinbaus stammte vom Architekten und Baumeister Vincenz Statz und zwar nach dem Vorbild gotischer Kirchen des 14. Jahrhunderts. Damals unterbrachen Strebepfeiler und Fenster die im Blockverband gemauerten Backsteinwände. Vor der Zerstörung im 2. Weltkrieg wurde der Kirchenraum durch schlanke Mauerpfeiler in drei Kirchenschiffe und fünf Joche mit Kreuzrippengewölbe unterteilt.
Am 4. Juli 1943 wurde die Kirche St. Marien bei einem Großangriff auf Köln zerstört. Die aus der schon am 8. August 1941 aus der zerstörten Kapelle gerettete Pieta blieb auch diesmal unversehrt. Sie überlebte den Krieg im Keller des Pfarrhauses. 1957 wurde nach dem Entwurf von Rudolf Schwarz die Kirche neu gestaltet. Statt der früheren Steinsäulen tragen nun schlanke Stahlstützen ein großflächiges nicht unterteiltes Dach. 1965-66 erfolgte die kriegsbedingt nur mit Notglas versehene Neuverglasung der Fenster mit Entwürfen von Georg Meistermann. Sie gelten als eine der bedeutendsten Kirchenfenstergestaltungen der 1960er Jahre