Ein Beitrag aus dem LexiKalk
Der ab 1985 lange Jahre in Köln lebende Künstler Gunter Demnig setzte ab 1997 seine Idee um, an die Opfer der nationalsozialistischen Herrschaft durch Stolpersteine zu erinnern. Einen der ersten legte er in Köln. Inzwischen liegen in Köln über 2.200 Stolpersteine, in zwanzig europäischen Ländern über 72.000. Sie liegen im öffentlichen Raum auf Bürgersteigen. Finanziert werden sie durch bürgerschaftliches Engagement.
Auch in Kalk liegen inzwischen 19 Stolpersteine. Sie weisen auf die Schicksale verfolgter und durch die Nazis ermordeter Menschen hin. Die meisten Steine – achtzehn – erinnern an in Konzentrationslagern ermordete Sinti, die am 21. Mai 1940 von der Polizei aus ihren Wohnungen in der Kurze Straße und Vietorstraße getrieben wurden. Vorher war das Wohngebiert durch bewaffnete Polizei und Wehrmachtseinheiten abgeriegelt worden. Sie wurden auf Lastwagen in die Kölner Messe gebracht und dann in Konzentrationslager abtransportiert. Insgesamt 48 Sinti aus Kalk sind bekannt, die verschleppt worden sind.
Weitere neun Stolpersteine erinnern an ermordete Juden, so die Familie Horn, die auf der Kalker Hauptstraße 100 eine Metzgerei betrieb und die Familie Meyer von der Kalk-Mülheimer Straße 14, die ebenfalls eine Metzgerei besaßen. Zwei Stolpersteine erinnern an politisch verfolgte Menschen, die von Nazis umgebracht wurden.