Ein Beitrag aus dem LexiKalk
Vom Anfang der Industrialisierung 1850 an war in Kalk prägendes Gewerbe die metallverarbeitende Industrie. Bis zur Schließung der Werke ab den 1980er Jahren waren über 80 Prozent der Industriearbeiter in Kalk im Metallgewerbe. Größtes Werk war der Kalker Betrieb der Klöckner Humboldt Deutz AG. Aber es gab viele weitere Betriebe, so Walther u. Cie., das später nach Dellbrück ging, die Kalker Trieurfabrik, die nach Rath umzog, das Eisenwalzwerk Mannstaedt, das nach Troisdorf verlegt wurde, die Sensenfabrik Wippermann, die Metallbaufirma Breuer, Schumacher und Co., in deren Hallen später die Firma Liesegang einzog und die Eisengießerei Peter Stühlen.
Die Kalker Metallindustrie war innovativ. So wurden hier die ersten funktionierenden Umkrautlesemaschinen (sog. Trieure) weltweit hergestellt, die ersten kompletten Hüttenanlagen bei KHD, die ersten Sprinkler-Anlagen bei Walther gebaut. Bis zu 9.000 Menschen arbeiteten in den Fabriken. Heute existiert in Kalk keine dieser Fabriken mehr. Die Ursachen sind vielfältig. Es waren verpasste Innovationen, Konzernbereinigungen, Überschuldungen, alles Ursachen, die nicht die Beschäftigten zu verantworten haben. Aber sie leiden bis heute unter den Folgewirkungen.