Aufzüge für Vingst und Kalk Post

Früher fuhr die Straßenbahn über die Kalker Hauptstraße. Überirdisch. Man stelle sich vor, das würde sie noch heute tun…   Aber bereits in den 1970er Jahren plante man anders und seit 1980 fährt die Straßenbahn als U Bahn unter der Kalker Hauptstraße.  Damals gelang noch ein Ubahn Bau ohne größere Probleme.  Schon zu der Zeit plante man die Ubahn so, dass es Aufzüge an den viel frequentierten Haltestellen gab, das war Kalk Kapelle und dann stadteinwärts…nichts.    Denn dahinter war Industriegebiet, vor allem die Chemischen Fabriken Kalk (CFK). An den Haltestellen Kalk Post, Deutz-Kalker Bad (heute TH Köln) und selbst am Bahnhof Deutz/Messe gab es dagegen keine Aufzüge.    Dem Zeitgeist entsprechend wurde ein Atombunker auf der Zwischenebene der Haltestelle Kalk Post installiert, den man – wenn grad keine Pandemie grassiert- sehr sehenswert begutachten kann. Aber Aufzüge? Das wird man dort nie brauchen….dachte man.   Nun ist ein nachträglicher Einbau eines Aufzuges nicht nur technisch äußerst anspruchsvoll, er ist volkswirtschaftlich vielmehr purer Wahnsinn.    An der Haltestelle Deutz/Messe wurde trotzdem als erstes nachgerüstet. Weitgehend störungsfrei verlief der Einbau.    Aber auch die Haltestelle Kalk Post entwickelte sich immer mehr, spätestens mit massiver Wohnbebauung und den Arcaden.    Um jedoch Haltestellen in Kalk aufzurüsten, braucht es vor allem eine Lobby, die Kalk nicht in dem Maße hat, wie Lindenthal oder mittlerweile Ehrenfeld.    Allein um die Rolltreppen auf beiden Ebenen, also von Straße zu Zwischenebene und von dort zum Bahnsteig laufen zu lassen, war viel Überzeugungsarbeit nötig. Dass diese Rolltreppen gefühlt nur jedes 10. Mal auch laufen, ist eine andere Geschichte…   Aber warum soll der Stadtrat Gelder freigeben für Kalk? Da liegt die Wahlbeteiligung auf unterstem Niveau. Gab es also Geld für Aufzüge, wurde dies in andere Stadtteile gesteckt, aber doch nicht nach Kalk oder nach vingst.   Nach noch mehr Überzeugungsarbeit gelang es aber, dass beide Haltestellen im Stadtbezirk, Kalk Post und vingst, mit Aufzügen nachgerüstet werden sollten.    Die Bauarbeiten zogen sich in Kalk endlos in die Länge. Am absehbaren Ende aufgrund dessen, dass man den Auftrag den Aufzugschacht zu fliesen mehrfach vergeben musste.    Um den in Köln nicht unbekannten Klüngel, der hier möglicherweise hilfreich gewesen wäre,  zu unterbinden, müssen solche Arbeiten europaweit ausgeschrieben werden.    Am Ende gelang es, die Haltestellen in Kalk und Vingst barrierefrei zu gestalten. Das ist gut fürs Veedel und damit für die ganze Stadt.

Ein Beitrag von Frank Heinz

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