K = Kneipenkultur

Die erste Kneipe in Kalk war „Zum dollen Anschlag“ an der Ecke Josephkirchstraße/Kalker Hauptstraße. Sie wurde schon Mitte des 18. Jahrhunderts gegründet. Als Kalk zum Kölner Ausflugsort wurde, kamen weitere vier dazu. In der Spitze 1908 hatte Kalk 66 Kneipen. Heute sind es gerade einmal zehn. In der Zeit der Industrialisierung Kalks waren die Kneipen für die Arbeiter unverzichtbar. Hier wurden Informationen getauscht über Arbeitsplätze, freie Wohnungen und Freizeitangebote. In den Kneipen wurden die Gewerkschaften gegründet, Tarifkämpfe vorbereitet und Freundschaften geschlossen. Das war in den kleinen Arbeiterwohnungen, die zumeist aus nur einem Zimmer bestanden, nicht möglich.

Jeder neuangekommene Arbeiter ging in die Arbeiterkneipen, um zu erfahren, wo er arbeiten konnte und wo er ein Zimmer fand. Heute ist dieser Informationsaustausch wegen der neuen Medien und des Fernsehens nicht mehr notwendig. Damit sterben immer mehr Kneipen, dies bedeutet auch Vereinsamung und Verlust von Solidarität. Aber es gibt Hoffnungen. Es entstanden und entstehen neue Treffpunkte in Bürgerhäusern, alternativen Cafés und Szenekneipen.

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