Ein Beitrag aus dem LexiKalk
Im Zeitalter der Industrialisierung lebten Unternehmer, Fabrikdirektoren und andere Angehörige der bürgerlichen Oberschicht zumeist in mittelbarer „Nachbarschaft” mit ihrem Betrieb, „ihren” Arbeitern und Bediensteten. „Selbstverständlich” räumlich erkennbar auf Abstand bedacht. Ein solcher „sozialhygienischer” Korridor bildete die Nord-Südachse unmittelbar an der Kalker Kapelle. Östlich hiervon entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts. mehrere Stadtvillen der zahlenmäßig überschaubaren Kalker Oberschicht. Die Bebauungen konzentrierten sich auf die Kaiserstraße (heute Eythstraße) und Kronprinzstraße (heute Dieselstraße) jeweils bis zur Querachse Thumbstaße. Umliegende Brachflächen wurden für weitere Bauvorhaben eingeplant. Sofern nicht durch Kriegszerstörungen oder Stadtplanungen der 1950er Jahre vernichtet, sind einiger dieser Villen noch heute erhalten und unter Denkmalschutz gestellt.